Rennwagen bei der Rallye Dakar

Wer kommt an bei der Rallye Dakar?

Wer kommt an bei der Dakar-Rallye?
Privatiers träumen von der Dakar-Ankunft

Wenn am Sonnabend, 5. Januar 2008, der Starschuss für die 30. Rallye Dakar fällt, streiten die Werksteams um den Sieg und kämpfen die Privatiers ums Durchkommen – auch aus Deutschland. Keiner der deutschen Privatiers hat allerdings in den vergangenen Jahren das Ziel erreicht. Die in diesem Jahr zu erwartende Strecke dürfte die Aufgabe nicht leichter machen.

Die Werksteam an der Spitze werden das Tempo hochhalten, die Privatiers um den Anschluss kämpfen. „Ist man zu früh in der Bredoulie, fährt einem die Rallye davon“, weiß der Hamburger Thomas Schünemann, Co, Freund und Sponsor von Matthias Kahle. „Wie hatten einen guten Test in Tunesien“, berichtet der deutsche Rekord-Rallyechampion. Auch dabei: DRM-Teamchef und Teilzeitpilot Frank Färber, der bei Kahle/Schünemann in einem Servicetruck sitzt.

Im Servicetross des hessischen X-raid BMW Teams nimmt mit Ex-Ford-WRC-Pilot Roman Kresta ebenfalls ein Rallyeprofi Platz. Der Tscheche bewährte sich beim Testen im BMW X3 CC und soll nun Dakar-Luft schnuppern. Irgendwann muss der 58-jährige McRae-Ersatz Bruno Saby ja ans Aufhören denken. Im hellen Dünenmeer darf die aktuelle X-raid-Farbgebung in martialischem Schwarz als Signalfarbe durchgehen. Teamchef Sven Quandt verzichtete auf eine edle Lackierung der Karbonhaut und freut sich über sechs Kilo Gewichtsersparnis: „Das mag für eine 9000-Kilometer-Tour nach wenig klingen. Wenn man aber bedenkt, welch Anstrengungen wir Topteams unternehmen, um am Getriebe zwei Kilo zu sparen, ist das eine Menge Holz.“

Soviel Deutsch wie bei der diesjährigen Dakar wurde im Volkswagen-Team selten gesprochen. Neben den Stamm-Co-Piloten Dirk von Zitzewitz, erneut an der Seite des Südafrikaners Giniel De Villers, und dem ehemaligen Dakar-Sieger Andreas Schulz, der wie im Vorjahr Carlos Sousa durch die Wüste navigiert, geht diesmal auch ein rein deutsches Duo ins Rennen. Der dreifache deutsche Rallye-Meister Dieter Depping und Beifahrer Timo Gottschalk, 2007 zusammen im VW-Racetruck im Einsatz, teilen sich eines der fünf Wolfsburger Werkscockpits. Depping freut sich auf den Einsatz: „Es ist schön, jetzt mit dieser bewährten Mannschaft und in dem VW Race Touareg diese Herausforderung anzugehen.“

Bei Ellen Lohr verzögerte sich der Aufbau des neuen Powerbuggys. Deshalb übernimmt die Allrounderin den allradgetrieben Mitsubishi L 200 ihres „2drive“-Teamchefs Tino Schmidt. Eine gute Lösung „Mit dem Allradler dürfte es in den Dünen einfacher werden, als im heckgetriebenen Buggy“, sagt Lohr. Am Steuer des zweiten 2drive-Mitsubishi erfüllt sich Stephan Schott, Eigentümer der Werkzeug-Manufaktur KS-Tools seinen Jungendtraum. Nach zahlreichen Afrika-Ausflügen und Wüstendurchquerungen gibt der Hobby-Globetrotter sein Dakar-Debüt: „Ich will nur ankommen und werde, wenn es sein muss, unserem Racetruck folgen.“ Ob das funktioniert wird sich rausstellen, denn am Steuer des Unimogs sitzt mit dem dreimaligen Truckrace-Europameister Heinz Werner Lenz zwar ein schneller Mann, aber ebenfalls ein Dakar-Neuling. Doch nach einem dreitägiger Intensivkurs mit Budel-Einheiten rund um das tunesische Gsar Ghilane sind Lenz, Lohr, Schmidt und Schott guter Dinge.

Für den Österreicher Raphael Sperrer, beim dritten Anlauf wie Kahle mit einem Buggy des holländischen „Fast&Speed“-Teams, gilt das Motto: der Weg ist das Ziel! Nicht nur dabei befindet er sich in bester Gesellschaft. Neben Jean-Louis Schlesser (5,7-Liter-Chevrolet), der zur Rückendeckung noch je einen Wagen für Ex-X-raid-Kunde Jose Luis Monterde und Dominique Housieaux einsetzt, gilt Robby Gordon im Hummer H3-Prototyp mit 7-Liter-Maschine als Topfavorit. Für Gordons neuen Teamkollegen und Internet-Millionär Ron Bailey, der zudem als Sponsor von Ellen Lohr auftritt, wird es wohl ebenso darum gehen, möglichst lange im Feld mitzuschwimmen. Gleiches versuchen die fünf Einsitzer (SMG Buggy mit 3,6-Liter-Porsche-Motor) in denen sich unter anderem die WTCC-Piloten Ivan Muller, Ex-Formel-1-Fahrer Tiago Monteiro und ihr erfahrener Teamchef Philipp Gache ins Zeug legen.

Mal schauen wie weit die mal mehr mal weniger betuchten Amateure kommen. Ins marokkanische Quarzazate, bis zum Ruhetag nach Nouakchott – oder doch ins Ziel nach Dakar?

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